Seit immerhin 1974 basteln die Nits an ihrer musikalischen Parallelwelt – mit immer unberechenbareren Ergebnissen. Die Band, die vor 20 Jahren mit „In The Dutch Mountains“ sogar mal einen Hit hatte, der immer noch modern und eigenständig klingt, betritt mit „Les Nuits“ mit der Unterstützung des Mondriaan Streichquartettes wieder einmal musikalisches Neuland. Ähnlich wie das z.B. Radiohead oder zuletzt Kate Bush taten, tummeln sich Henk Hofstede und seine Mannen dabei in einem musikalischen Niemandsland, in dem mit leichter Hand Elemente aus Pop, Jazz, Klassik und nicht näher definierbaren Stilmitteln zu einer lebendigen, organischen Mixtur vermengt wird, die ihresgleichen schlicht nicht hat. Der Witz liegt dabei stets in der verdrehten Sichtweise, mit der hier eigentlich unvereinbares vermengt wird – so wird z.B. eine Kirmes-Kapelle als Rhythmusgruppe missbraucht oder Elektronik-Schnpisel gegen organische „Streichware“ gesetzt. Inhaltlich beschäftigt sich Hofstede dieses Mal mit dem Mord an Theo Van Gogh, der in seiner unmittelbaren Nachbarschaft umgebracht wurde. Mit dieser neuen Scheibe festigen The Nits ihren Ruf als kreativer Motor des europäischen Art Rock im besten Sinne.
„Les Nuits“ von Nits erscheint auf Sony BMG Music.