Haben Sie in einer Plattenkritik lange schon nicht mehr den früher inflationären Begriff „Teenage Angst“ gehört? Für diese Band passt er endlich mal wieder. Cartridge sind vier Jungs aus Dänemark, die scheinbar die komplette Geschichte des Indie-Rocks der letzten zwanzig Jahre mit der Muttermilch aufgesogen haben. Was sich bereits auf ihrer letztjährigen Debüt-EP „Nowhere Fast“ andeutete, findet auf „Enfant Terrible“ seine Vollendung. 13 Songs voller Tempo und guter Laune. Da trifft die aktuelle Groovigkeit von Bloc Party auf das Tempo und den Enthusiasmus der frühen Superchunk. Irgendwo war mal zu lesen: Pavement auf Speed. Trifft es auch. Den Begriff „Bremse“ scheinen die Dänen jedenfalls nicht zu kennen. Im Vergleich hierzu sind die Arctic Monkeys jedenfalls ein langweiliger, lahmer Haufen – glauben Sie mir! Also, nix wie rein in den Plattenladen, Cartridge kaufen und den Rest der Woche unbekümmert Luftgitarre spielen. Live sind die vier übrigens vorzüglich, aber das hatten Sie wohl ohnehin schon vermutet.
„Enfant Terrible“ von Cartridge erscheint auf Records & Me/Pias.