In den Ländern, in denen herrlich altmodische Popsongs mit 60s-Flair und der Fokussierung auf den Song an sich schon immer etwas populärer als anderswo waren (Schweden, Japan und Spanien nämlich), haben Camera Obscura schon längst eine Kultgemeinde. Jetzt wollen die sechs Schotten auch den Rest der Welt erobern. Dafür schnappten sie sich Produzent Jari Haapalainen, der schon den Seelenverwandten The Concretes und Ed Harcourt den richtigen Sound verpasste, und haben mit ihm eine Platte eingespielt, die spectoreskem 60s-Girl-Pop genauso viel verdankt wie dem britischen Twee-Pop der 80er. Selbst ein Schuss Country taucht hier und da auf. Dass Sängerin Tracyanne Campbell laut Waschzettel der Plattenfirma Songwriter wie Jimmy Webb, Soul-Diven wie The Supremes, Pop-Chanteusen wie Sandy Posey, Melancholiker wie Lloyd Cole und Atmosphärisches wie die David Lynch-Filmsoundtracks gleichermaßen mag, hört man dem Album dann auch an. Ein wirklich schönes Retro-Album, fast so schön wie damals.
„Let’s Get Out Of The Country“ von Camera Obscura erscheint auf Elefant Records/Rough Trade.
