Diesem Album kann man sich auf mindestens zwei Arten nähern: A) auf die alles, wo Ray Alder (Sänger der sich stets Release- wie Europaauftritts-technisch verdammt rar machenden Fates Warning) zu hören ist, umarmende. Oder B) auf der mäkelnden, immer noch mehr verlangenden Ebene. Nur eine Mischung davon wird vermutlich diesem zweiten Redemption-Output annähernd gerecht.
A) Es stimmt schon: Allein schon Rays unverwechselbare, so facettenreiche wie leidenschaftliche Stimme endlich mal wieder mit neuem Material hören zu dürfen, kann (Fans) durchaus schon ein Stück glücklicher machen. Cleverer arrangiert, brillanter produziert kann man ProgMetal anno 2007 wohl kaum machen.
B) Natürlich hat das neue Album nicht die Klasse und den Tiefgang von dem einzigartig traurig-schönen Grabstein, den Ray Alder seinem verstorbenen Vater mit dem bislang unerreichten FW-Output „Disconnected“ trotz des bis zu dieser CD vorherrschenden Songtexte-Diktats des FW-Masterminds Jim Matheos setzen konnte. Und – schon bemerkenswerter – es erreicht im Melodieschaffen trotz einiger bemerkenswerter Highlights (etwa dem sangestechnischen Aufschrei „Memory“ oder dem überwältigenden, dabei unaufgeregten „Blind My Eyes“) nicht ganz an das Format des Redemption-Erstlings „The Fullness Of Time“ (2005, Massacre) heran, der mit „Transcendence“ so etwas wie eine Messlatte in diesem Genre aufgerichtet hatte.
A) + B) = Ein vehementes ProgMetal-Statement, mithin Pflichtprogramm für alle Alder- / FW-Fans, das – deutlich zugänglicher als der besonders anspruchsvolle FW-Kanon geraten – all jene stark ansprechen dürfte, welche die Versatzstücke des Power Metal wie das vorherrschende Tempo sowie die galoppierende Double-Bass-Drum ohnehin dem Prog bzw. ProgMetal vorziehen.
„The Origins Of Ruin“ von Redemption erscheint auf InsideOut/SPV.