Um die Wiesbadener Musikszene, ehemals hoffnungsvolle kleinstädtische Gegenbewegung zu den allgegenwärtigen Großstadthypes, ist es ruhig geworden in der letzten Zeit. Dass sich aber doch noch ab und zu etwas regt in der Rhein-Main-Gegend zeigen Scut mit ihrem zweiten Album „This Is How It Feels When You Stumble“. Produziert wurde dieses von Ex-Readymade-Frontmann Zac Johnson, und an der einen oder anderen Stelle wird man den Verdacht nicht los, dass man hierbei eindeutig die Aufmerksamkeit eines größeren Publikums im Hinterkopf hatte. Übernommen hat sich die Band jedoch auf keinen Fall mit diesem Album. Schließlich präsentieren sie hiermit zehn gelungene Popsongs, die ihren vollen Charme besonders in den Momenten entfalten, wo Bassistin Regine Schröter mit in den Gesang einsetzt, und so zusammen mit Markus Losert zeitweise fast schon ein klassisches Junge-Mädchen-Gesangsduo bildet. Als eindeutiger Höhepunkt ist in dieser Hinsicht sicherlich „Summer’s Gone“ auszumachen. Auf der CD begegnet uns aber auch ein alter Bekannter wieder. „Kellerdisco“ stammt eigentlich von der Vorgängerband Sono, gehört seit Jahren zum Liverepertoire von Scut, und wurde nun endlich unter dem Namen „K5“ auf einem Tonträger verewigt. Im neu produzierten Gewand reiht sich das Lied allerdings perfekt in die anderen Stücke ein. Wer zum Sommerbeginn auf der Suche nach einer Platte ist, bei der nicht Coolness und Trendbewusstsein sondern Popmusik großgeschrieben wird, der muss nicht länger suchen: „This Is How It Feels When You Stumble“ sei ihm hiermit wärmstens empfohlen.
„This Is How It Feels When You Stumble“ von Scut erscheint auf Alison Records/Cargo.
