Dass Great Lakes ursprünglich aus Athens, Georgia, kommen, ist diesem dritten Album quasi in leuchtenden Lettern auf die Stirn geschrieben. Denn zu keiner Sekunde brauchen sich die Songwriter Dan Donahue und Ben Crumm hinter den kompositorischen Großtaten von R.E.M. zu verbergen. Auch wenn Great Lakes keineswegs nach Stipe & Co. klingen, ist die gute alte Schule des Songwritings, die in Athens gepflegt wird, allgegenwärtig. Es gibt folkigen Gitarrenpop (durchaus auch mal mit Keyboards angereichert), der seine Americana-Ursprünge zwar nicht verleugnet, aber auch nicht betont. Im Zentrum steht eh weniger der Stil, sondern der Song – und da ist jedes Mittel recht. Auch wenn es zum Beispiel mal melodramatische Intros sind. Im Vergleich zu ihren letzten beiden CDs sind Great Lakes ruhiger und gesitteter – oder soll man sagen überlegter und abwechslungsreicher – geworden und das tut dem Material nochmals gut. Wer als Freude an klassischem Gitarrenpop mit ausnahmsweise einmal positiver Note hat, der wird mit den Great Lakes viel Freude haben.
„Diamond Times“ von Great Lakes erscheint auf Track And Field Organsiation/Rough Trade.