Jon Rauhouse ist vielleicht am ehesten bekannt als multi-instrumenteller Sidekick in Neko Cases Band. Des Weiteren arbeitet er zuweilen als Gastmusiker bei den Kollegen von Calexico, Giant Sand oder den Waco Brothers. Das Mittel seiner Wahl ist dabei die Steel-Gitarre. Und diese steht auch im Zentrum seiner dritten CD unter eigenem Namen. Es gibt klassischen Western Swing – und zwar aus jener Phase, als man gerade erst mal darauf kam, die Hawaii Gitarre auf den Schoß zu legen und dem Jazz ein wenig Country beizubringen. Nicht nur deswegen klingt diese Scheibe zuweilen wie der Mitschnitt einer Radio-Sendung aus den 40er Jahren. Auch, weil es ihm gelingt, seine eigenen Kompositionen stilistisch nahtlos mit Standards zu vermischen. Neben Jons zweifelsohne beeindruckenden technischen Fähigkeiten an Steel Gitarre und (bei einigen Bluegrass-Nummern) auch am Banjo gibt es auch gesangliche Akzente durch ihn selbst sowie natürlich Neko Case, Kelly Hogan oder Sally Timms. Diese Scheibe ist zugegebenermaßen nur etwas für Spezialisten. Wer indes einen Instrumentalisten auf der Höhe seiner Kunst erleben möchte, dem sei dieses Werk wärmstens empfohlen.
„Steel Guitar Heart Attack“ von Jon Rauhouse erscheint auf Bloodshot Records/Indigo.
