Wenn das mal kein Imagewechsel ist? Spätestens mit ihrem letztjährigen Album „Balls“ hatten sich The Broken Family Band als die vielleicht amerikanischste Indierock-Band Englands etabliert. Ihr countrylastiger Sound klang eher nach Nashville als nach Cambridge, Sänger Steven Adams sang im tiefsten Südstaaten-Slang über Drogen, Alkohol und zerbrochene Beziehungen. Das neue Album „Hello Love“ ist eine Umkehr, der Titel durchaus programmatisch zu sehen. Das von Brian O’Shaughnessy (Primal Scream, Beth Orton) aufgenommene Album serviert cleveren Indie-Pop, der sich kaum noch an amerikanischen Vorbildern, sondern eher am britischen Garagen-Pop der 60er oder der Melancholie der Kinks orientiert. Textlich ist die Liebe das Thema dieser Platte, dabei kommen die Songs so euphorisch oder naiv-unverbraucht („Leaps“) daher, dass es eine wahre Freude ist. Steven Adams verzichtet auf jeden amerikanischen Akzent und so klingt „Hello Love“ durch und durch britisch, manchmal etwas verschroben, aber immer sympathisch und frisch. Wunderbar!
„Hello Love“ von The Broken Family Band erscheint auf Track And Field Organsiation/Rough Trade.