Seit über einem Jahr schon machen System Of A Down Pause. Die Fans der Band aber dürfen sich trotzdem auf ein neues Album ihrer Lieblinge freuen. Jedenfalls fast. Während andere Frontmänner – Eddie Vedder, Nikola Sarcevic, Keith Caputo, Kristofer Aström – auf ihren Solo-Scheiben meist einen völlig anderen Stil als mit ihren Kameraden spielen, klingt Serj Tankian auf seinem Debüt nämlich eigentlich wie immer.
Und das heißt wie immer aufregend, wie immer verrückt und wie immer größtenteils gut. Auch auf „Elect The Dead“ mixt und kombiniert der gute Mann die unterschiedlichsten Stile und Stimmungen und tobt sich mal wieder hemmungslos aus. „Money“ zum Beispiel startet als Klavier unterstützte Ballade, der Refrain ist pure Aggression, der Refrain bei „Baby“ dagegen ist so weich wie der Popo eben jenes, bei „Sky Is Over“ bringt er dann einen putzigen LaLaLa-Refrain und auch wenn „The Unthinking Majority“ sich ebenso wenig entscheiden kann – denkt hier nicht jeder zwischendurch an Billy Talent? Kurz: Tankian singt und schreit, er stoppt und bricht, er erzählt mal leise und mal laut und er kennt schon wieder keine Regeln. Und genau das kennt man natürlich bereits von SOAD – und somit ist die größte Überraschung die, dass es keine eigentliche Überraschung gibt.
„Elect The Dead“ von Serj Tankian erscheint auf Serjical Strike/Warner Music.