Um es vorweg zu nehmen: Das Genre „Neo New Wave“ ist eigentlich tot, die Harrisons um Jahre zu spät oder mächtig zu früh für ein neues Revival. Dabei macht die Truppe aus dem nordenglischen Sheffield eigentlich fast alles richtig. „No Fighting In The War Room“ ist eine knackige, zuweilen großartige Platte, die alles zitiert, was das Genre zu bieten hat. Von The Clash bis New Order lässt sich alles heraushören und ganz sicher haben auch die Futureheads und die Arctic Monkeys hier ihre musikalischen Spuren hinterlassen. Besonders Freunde ausgefallener britischer Akzente dürften an Sänger Adam Taylor ihre helle Freude haben. So charmant wie in „Man Of The Hour“ hört man einen nordenglischen Zungenschlag selten. Auch mangelnden Abwechslungsreichtum kann man den Jungs schlecht vorwerfen. Neben indiediskotauglichen flotten Krachern wie „Dear Constable“ oder „Wishing Well“ findet man auch den einen oder anderen ruhigeren Song. „Little Lost Boy“ etwa oder das an The Verve erinnernde „Simmer Away“. Für die ganz großen Lorbeeren kommen die Harrisons leider zu spät, die haben andere kassiert. Spaß macht „No Fighting In The War Room“ aber allemal. Das ist ja auch was wert.
„No Fighting In The War Room“ von Harrisons erscheint auf Grönland/Cargo.