Mit „The Seed (2.0)“ haben The Roots einen deftigen Hip Hop-Klassiker geschaffen, der noch heute für volle Tanzflächen und beste Laune sorgt. Und das nicht nur in der Sprechgesang-Szene, sondern auch innerhalb der Gitarren-Fraktion. Diese hat die Band um Ahmir „?uestlove“ Thompson und Tariq „Black Thought“ Trotter auch schon auf einigen Rock N Roll-Festivals zum Springen gebracht und sich damit eine Ausnahme-Stellung erarbeitet, wie sie auch Cypress Hill oder der Wu Tang-Clan innehaben.
Mit „Rising Down“ erscheint nun schon das zehnte Studio-Album von The Roots, auf dessen erster Single „Birthday Girl“ es zwar einen Gastauftritt von Fall Out Boy-Sänger Patrick Stump und bei „Criminal“ eine Gitarre plus Chili Peppers-Flair gibt, das aber sonst nahezu komplett vom Old School Hip Hop beherrscht wird. Roughe, trockene Beats, lässige, reduzierte Raps und eine recht düstere, teilweise aggressive Stimmung bringen den Schädel zum Nicken, die Beine aber nicht wirklich zum Abspringen. Rock N Roll ist nicht mehr, mit Melodien wird gegeizt, 2008 gibt es von The Roots nur noch Rap und Rap und Rap. Dazu Politik und Meinungen (exakt 16 Jahren vor der Veröffentlichung in den USA brachen in Los Angeles die Rodney-King-Unruhen aus), massig Gäste wie Mos Def, Malik B., Talib Kweli oder DJ Jazzy Jeff und am Ende auch groovige Monster wie den Titeltrack, „I Will Not Apologize“ und besonders „Get Busy“.
„Rising Down“ von The Roots erscheint auf Def Jam/Universal.