Als wir seinerzeit Zach Rouges Hausgemachtes Solo-Debüt „Out Of The Shadow“ in die Finger bekamen, waren wir entzückt. Großartige Songs, erfrischend verpackt in einer rockigen Mixtur aus erwachsenem Westküsten-Pop mit jeder Menge folkiger Einflüsse. Großartig! Auch das Folgealbum „Descended Like Vultures“, das Rouge Wave als Band im Studio zeigt, konnte wirklich überzeugen. Der Wechsel zu Brushfire Records und damit unter die Fittiche des uns mittlerweile etwas suspekten Jack Johnson brachte die notwendige Unterstützung für ein großes Album, eines das Rouge Wave aus dem Schattendasein der von der Kritik geliebten, ansonsten aber weitgehend unbeachteten Indie-Band herausführen könnte. Mit dem Beitrag zum „Spiderman 3“-Film wurde hierfür auch schon ein strategisch wichtiger Grundstein gelegt.
Der Sound ist perfekt. Druckvoll, nicht ohne Ecken und Kanten und die ersten paar Songs sind voller großartiger Hooks, die sofort reingehen und nicht mehr raus wollen. Trotzdem hört man immer wieder harmonische Wendungen und C-Teile, die weit über das Gewöhnliche hinausragen. In den besten Momenten ist das zeitgenössischer Powerpop mit akustischem Einschlag und angemessener Rückbindung and die Musikgeschichte. Grandaddy, Beluah oder die Shins sind Vertreter des gleichen Genres, ohne dass Rogue Wave wie eine der genannten Formationen klingen würde.
Trotzdem kommt das Album nicht an das Debüt heran. Irgendetwas fehlt. Das Material ist vielleicht zu perfekt, wirkt stellenweise trotz aller ansprechender Oberflächeneffekte etwas hohl und insbesondere die zweite Hälfte des Albums ist voller Songs, die niemandem weh tun.
„Asleep At Heaven’s Gate“ von Rogue Wave erscheint auf Brushfire/Universal.
