Kurve bekommen? Während der mit der Moderne flirtende Vorgänger „Monday Morning Apocalypse“ hoffentlich als allerschwächster Output in die Evergrey-Historie eingehen wird, lässt „Torn“ immerhin wieder das Format von bis zu sechs Minuten langen (Prog)Metal-Songs zu. Und lässt einem beim direkten – wirklich ausnahmsweise mal gemachten – Vergleich mit allem immergrauen Material seit „In Search Of Truth“ (’01) verzweifeln. „In Search Of Melodies“ könnte „Torn“ (engl.: zerrissen) im Untertitel heißen.
Sogar Tom S. Englunds Stimme vermag in diesem dauerschrubbenden, unausgesetzt treiben möchtenden und gerade daher so wenig Speed verbreitenden, melodiearmen Gehacke nicht mehr wirklich zu fesseln. Noch am ehesten wiedererkennbar in all dem Stakkato-Leerlauf bleiben auch nach mehreren Durchläufen grad mal das Titelstück sowie „When Kingdoms Fall“ als auch rhythmische Ruhepunkte. Schade bei einer Band, die mal eine Referenz für vertonte Passion war.
„Torn“ von Evergrey erscheint auf InsideOut/SPV.