Ein wenig wacht der Österreicher Bernhard Eder auf seinem neuen Album aus der selbstverordneten, schläfrigen Grundstimmung auf, in die er mit seinen akustisch orientierten, bedächtigen, melancholischen Glühwein-Songs abgerutscht war. Unterstützt von Streichern und zuweilen gar einer Band dreht Eder hier punktuell auf, bleibt sich aber dennoch vor allen Dingen als großer Melancholiker treu und beackert soundmäßig das klassische Gebiet zwischen Leonard Cohen, Nick Drake und deren nachgewachsenen Eleven. Dabei macht Eder prinzipiell keine schlechte Figur, nur muss man sich als Zuhörer damit arrangieren, dass der Mann das Lamentöse mehr schätzt als prnzipiell notwendig wäre. Freunde klassischen Songwritings werden sich allerdings in seiner Welt zurechtfinden.
„Tales From The East Side“ von Bernhard Eder erscheint auf Solaris Empire/Broken Silence.