Das englische Quartett mit dem schwedischen Frontmann überzeugte die Label-Verantwortlichen von Rocket Girl dem Vernehmen nach gleich beim ersten Hördurchgang. Dabei machen die Jungs nichts wirklich Neues – sie gewichten nur ein wenig ungewöhnlich. Das Ergebnis könnte man im Bereich song-orientierter Prog-Gitarren-Pops ansiedeln: Es gibt längere Instrumentalpassagen, sorgsam verzahntes, ineinandergreifendes, transparentes Gitarrenspiel, verspielte Arrangements, die aber immer wieder zum Song zurückfinden und nicht zuletzt die markant-lamentierende Gesangsstimme Fred Bjorkvalls, der wohl auch einen Schuss skandinavischer Melancholie beisteuert. Was sich nicht findet, sind große Gesten oder Brit-Pop-Überheblichkeiten: Sam Kills Two wissen – fast Bescheiden – hinter ihre Musik zurückzutreten und überzeugen lieber durch leise Töne und musikalische Feinsinnigkeit. Die Band führt die Red House Painters als Einfluss auf – und auch, wenn es niemals so transzendent wird wie bei Kozelek & Co. ist das noch die Richtung, mit der die Band am ehesten zu vergleichen wäre. Für Freunde unaufdringlicher musikalischer Nachhaltigkeit sind Sam Kills Two ausdrücklich zu empfehlen.
„Sam Kills Two“ von Sam Kills Two erscheint auf Rocket Girl/Rough Trade.