Kilimandscharo Dub & Riddim – das ist so etwas wie ein marketingtechnischer Todesstoß. Denn weder gibt es hier Reggae noch Dub. Auch keinen Postrock, wie etwa das Cover vermuten ließe. Die KDR Society ist eine Band mit Musikern aus Ghana, dem Senegal, den USA, England und Österreich. Zusammen erschufen diese eine Melange aus Elementen, die das Nord-Süd-Gefälle in Betracht zieht – und dabei gleichzeitig von Kontinent zu Kontinent Quervebindungen knüpft. Es gibt Jazz mit afrikanisch-ethnischer Prägung, einer Prise Soul und Funk und letztlich einem gewissen Retro-Touch mit einem farbenprächtigen 70s Feeling. Dazu fließen auch noch Bossa- und Swing-Partikel ein und obwohl die Sache – nicht zuletzt wegen der ineinandergreifenen Afro-Gitarren und den Gesangsparts – ziemlich durchstrukturiert ist, gibt es doch breiten Raum für Improvisationen – z.B. auf Basis eines E-Pianos und Bläsersätzen. Als Soundtrack für einen Exploitation-Film im Stile Quentin Tarantinos könnte man sich diese Mischung prächtig vorstellen, für die Tanzclubs dieser Welt (auch afrikanische) ist das Ganze dann doch zu gebrochen und komplex.
„Hip To Be Happy“ von Kilimandscharo Dub & Riddim Society erscheint auf Boomslang/Broken Silence.
