Lena Malmborg kommt aus Schweden und ist bekennende Fußball-Anhägerin. Nicht, dass sich das eine oder andere auf ihre Musik niederschlagen würde. Die Frau, die sich die alten Blues und frühen Rock’n’Roll-Scheiben ihres Bruders anhörte, während sich ihre Altersgenossinnen mit New Kids On The Block beschäftigten, bietet auch auf ihrem zweiten Album wieder eine gesunde Melange aus Rockabilly, Swing, Soul, Gospel und Honky Tonk (aber ohne direkte Folk- oder Country-Anwandlungen) und ist als Songwriterin mächtig gewachsen. Und zwar in dem Sinn, dass sich ihre neuen Nummern zwar irgendwie schon anfühlen, wie ausgetretene Wanderlatschen – aber dennoch durchaus eine eigene Identität zu erkennen ist. Vielleicht liegt das daran, dass sich Lena keineswegs Americana-Songs als Vorlage hernahm, sondern eher mit einer gewissen, selbst erarbeiteten Indie-Attitüde in Sachen Songformat und Harmonieführung agiert. Und: Sie hat nichts mit der fast schon sprichwörtlichen Melancholie ihrer skandinavischen Kolleginnen gemein, sondern bietet gerne auch gutgelaunte Party-Kracher an. Mit „Real Love“ ist Lena Malmborg auf einem spannenden und folgerichtigen Weg, wobei es interessant sein wird zu sehen, wohin dieser führen wird.
„Real Love“ von Lena Malmborg erscheint auf Crying Bob/Broken Silence.