The Airborne Toxic Event sollte hierzulande bisher kaum jemandem ein Begriff. Dass das schade und auf jeden Fall änderbar ist, zeigt ihr Debütalbum, das sie gerade herausgebracht haben.
Die Bandgründungsgeschichte klingt filmreif: Sänger Mikel Jollett führt ein Leben als Journalist und Schriftsteller. Doch dann erkrankt seine Mutter 2005 an Krebs und er bekommt durch das Nächtigen in zugigen Krankenhausfluren auch noch eine Lungenentzündung. Von da aus an war ihm alles egal. Alles, bis auf die Musik. Er fängt an, akribisch Songs zu schreiben und sucht sich seine Band zusammen.
The Airborne Toxic Event erlangen schon ohne Plattenfirma beachtlichen Ruhm. Nachdem Radiojournalisten ihr Konzert besucht haben, waren sie so begeistert, dass sie ihren Song „Sometime Around Midnight“ ins Programm aufnahmen. Es wurde in die Top 10 der meist gewünschten Lieder über einen Zeitraum von fast drei Monaten gewählt. Ebenso spielten sie sich schon bei David Letterman oder Carson Daly in die heimischen Wohnzimmer.
Die Kalifornier unterzeichnen bei Majordomo und bringen ihr selbstbetiteltes Debütalbum heraus, was sie schon bereits vorher in der Hinterhand hatten. „The Airborne Toxic Event“ ist ein Debüt, das überrascht. Mit „Wishing Well“ eröffnet ein als Ballade angetäuschter Tanzhit, der die Richtung des Albums angibt. Das Tempo ist zackig. Von Punk Beats stolpert man in Himmel voller Geigen und wieder zurück. Keine Zeit zum Anhalten. Es geht immer weiter: Ein unglaublich präsenter Jollett singt mal in Modest Mouse-Manier, mal an Against Me! oder Bloc Party erinnernd, so klug und passend zur Musik, wie man es nur ganz selten von Newcomern gewohnt ist. The Airborne Toxic Event legen sich in ihrem Stil nicht fest. Aber das würde bei dem Tempo, das sie drauf haben, auch überhaupt nicht passen.
„The Airborne Toxic Event“ von The Airborne Toxic Event erscheint auf Island Def Jam/Universal.
