Kaum dass ihre EP „Think!“ abgekühlt ist, legen die Lovvers aus England ihre „richtige“ Debüt-LP vor. Und da zeigt sich auch gleich das Problem: Was auf „Think!“ noch erfrischen kurzweilig erschien – Schepper-Punk-Rock-Pop knapp über dem LowFi-Level -, nervt hier über einen längeren Zeitraum dann doch. Unter anderem, weil zu spüren ist, dass die Jungs ihre Musik hier absichtlich durch den Schrottwolf ziehen. Denn angeblich hatte man ein vernünftiges Budget zur Verfügung. Der einzige Grund, warum hier alles übersteuert und verzerrt rüberkommt, kann also nur Nickeligkeit sein – oder das Bemühen um Credibility. Das aber hätten die Lovvers bei ihrem Ruf gar nicht nötig, denn in den USA tourte die Band mit den Yeah Yeah Yeahs – uns Nick Zinner persönlich erklärte sich als Fan. Das vorliegende Werk ist also zumindest mal zwiespältig, denn es wirkt kalkuliert – und gar nicht mehr so unbedarft sympathisch wie die EP.
„OCD Go Go Go Girls“ von Lovvers erscheint auf Wichita Recordings/Universal/Cooperative Music.