Black Sabbath, Pink Floyd, Queen und die Beatles werden als Musen für das Phänomen Bigelf angerufen. Und die Spuren dieser Musenküsse kann man auf „Gallows“ tatsächlich wiederfinden, allerdings in einen theatralisch flatternden Hardrock-Mantel gekleidet.
Bigelf gelten als „prog“ genug, um sie auf die Progressive Nation-Tour mit Dream Theater zu buchen, haben aber mit Mathrock oder 64tel-Tappings nichts an den breiten Hutkrempen. Stattdessen wird bisweilen fast T-Rexiger Glamrock mit reichlich Augenzwinkern und ausufernden Arrangements geboten, in denen witzige Doowop-Passagen mit Streichern wie aus Beuteltee-Reklamen, mit wie durchs Telefon gesungen klingenden Damon Fox-Passagen oder mit Orgelbreitseiten abwechseln, die eigentlich auch nicht ernst gemeint sein können. „Gallows“ ist ein empfehlenswert unzeitgemäßes Werk und erscheint auf Powerage, dem Label der sehr großen Linda Perry (4 Non Blondes).
„Cheat The Gallows“ von Bigelf erscheint auf Powerage/Soulfood.