Die junge Republik stammt aus Tennessee – und sah es mit dem ersten Album noch so aus, als fühlten sich Julian Saporiti und seine Musikanten dieser Herkunft auch musikalisch verpflichtet, so erschlagen sie den Zuhörer auf dem neuen Album mit einer geradezu aberwitzigen Mixtur aus allem, was sich nicht wehrt – vor allen Dingen aber allem, was nicht nach Landei und Müsli müffelt. „Balletesque“ rockt, röhrt, brüllt, schreit und wummert, was das Zeug hält – freilich ohne dabei Rockmusik im klassischen Sinne zu sein. TYR borgen bei allem, was gut und teuer ist und haben sich dabei auch noch eine intelligente Pop-seligkeit bewahrt. „Balletesque“ bietet eine faszinierende Vision einer Band, die sich offensichtlich nicht mit der erstbesten Idee zufrieden gibt, sondern bohrt, biegt und stochert, bis das Ergebnis den eigenen – hohen – Ansprüchen in Sachen Detailfreude, Vielseitigkeit und Abwechslung genügt. Hier gehen Kopf und Bauch mal wieder eine fruchtbare Verbindung ein. So aufregend kann orchestrale Gitarrenmusik heutzutage also immer noch klingen. Beeindruckend!
„Balletesque“ von The Young Republic erscheint auf End Of The Road/Cargo.