Au Mann, au Mann! Nicht nur, dass Benjy Ferree aus Carolina auf seiner neuen Scheibe eine nahezu unglaubliche Glam-Rock-Folk-Pop-Operette zelebriert, bei der kein stilistischer oder struktureller Hakenschlag zu gewagt erscheint: Es ist auch noch ein Konzept-Album geworden. Und obendrein eines, dass sich als Lobpreisung des mit 31 Jahren verstorbenen ehemaligen Disney-Kinderstars Bobby Driscoll widmet, der in den 50er Jahren Peter Pan spielte und dem Ferree mit diesem Werk nun ein musikalisches Denkmal setzt. Unterstützt unter anderem von Mark Nevers, aber mit viel musikalischer Eigeninitiative schafft Ferree hier ein Füllhorn an Ideen, das er über dem verdutzten Zuhörer geradezu auskippt – gerade so, als habe er vor nur diese einzige CD zu machen (was ja Quatsch ist, denn es gibt ja schon welche von ihm). Da gibt es natürlich unendlich viel zu entdecken und dass der Mann sich dabei nicht zu schade ist, bei allen Brian Wilson’schen Anwandlungen auch mal richtig zu rocken, ehrt ihn natürlich besonders. Auch das Sounddesign kann sich hören lassen: Dermaßen originäre 70s Sounds hat nicht mal Nikki Sudden auf seinen Scheiben hinbekommen. „Come Back“ ist eines dieser unerwarteten kleinen Meisterwerke, die dem Musikfreund den Glauben an das Gute im Menschen (nun ja, zumindest im Songwriter als solchem) wieder zurückgeben.
„Come Back To The Five And Dime, Bobby Dee Bobby Dee“ von Benjy Ferree erscheint auf Domino Records/Indigo.
