Respekt: Den Soundtrack zu „Mitte Ende August“ mit eingerechnet, ist dies bereits die dritte Scheibe des kleinen Meisters im Zeitraum eines halben Jahres. Dieses Mal handelt es sich um ein Solo-Album. Die Idee zu diesem Projekt kam dem Meister der effektiven Reduktion, Jonathan Richman, während einer Tour mit Kumpel Tommy Larkins. Gesagt getan: Vic wurde mit seinen neuen Songs und seiner Gitarre (und sonst nichts) in ein Studio verfrachtet, höchst effektiv tontechnisch abgenommen und voila: Die intensivste Chesnutt-Scheibe seit langem ward geboren. Richman und Larkins begleiten den Meister gelegentlich so behutsam, dass sie sich quasi aus dem Klangbild spielen und lassen ansonsten Vic seinen Lauf. Und hier macht sich Chesnutt Gedanken über sich selbst, Dick Cheney und Nähmaschinen. Wer Chesnutt kennt, der ahnt, dass das kein Widerspruch sein muss. Was die Scheibe auszeichnet, sind die Songs selbst, die auch ohne Band nachhaltig wirken. Unter anderem auch, weil sich Vic zurücknimmt, was die Skurrilitäten und Experimente betrifft, und sich wieder auf sein Kerngeschäft konzentriert. Letztlich ist dieses das definitive Vic Chesnutt-Album der – nun ja – letzten Monate.
„Skitter On Take-Off“ von Vic Chesnutt erscheint auf Vapor/Warner Music.