Auch Ax Genrich gehört – wie Uli Trepte, dessen musikalischer Epitaph zeitgleich erscheint – dereinst zum Guru Guru Kerntrio um Mani Neumeier. Ergo finden sich auf dieser Retrospektive natürlich auch die erwarteten, freischwebenden Krautrock-Psychedelia-Auswüchse. Was Genrich aber von seinen Kollegen unterscheidet, ist die frühzeitlich Vorliebe für das, was man heutzutage als Americana bezeichnen würde. Früher war das einfach Rock N Roll, Rockabilly und Western Swing – mit starkem Schlager-Touch. Und solche Stücke streut der Meister hier ebenso ein wie eine eingedeutschte Stranglers-Coverversion („Toiler On The Sea“). Das ist nicht nur verwunderlich – es ist geradezu befremdlich und wahrlich einzigartig. Das rettet das Werk natürlich nicht davor, ein bloßes Kuriosum darzustellen, das wirklich nur für Freunde und Verwandte des Meisters wirklich von Nutzen ist.
„Axymoron“ von Ax Genrich erscheint auf Sireena/Broken Silence.