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Akustisch. Und leidenschaftlich.
Die Meinungen gingen und gehen auseinander. Manch einer kann gar nicht genug von stromlosen Selig bekommen, andere vermissen bei den Unplugged-Gigs der wiedervereinten Herren die Power und ungestüme Leidenschaft. Geschmacksache eben, jeder wie er mag. An der letzten 2009er-Ausgabe der „Soundfiles Live“-Reihe aber sollten alle ihre Freude haben. Denn Selig konnten absolut überzeugen und gefallen. Akustisch. Und leidenschaftlich. Geht also.
Wir haben Ende Dezember. Der Winter bricht in Hamburg ein, der durch die vielen Scheiben des NDR Funkhaus-Foyers zu sehende Schnee sorgt für vorweihnachtliche Stimmung, es ist gemütlich. Und die knapp 200 Zuschauer gespannt und glücklich. Sie haben die Karten für diesen Abend gewonnen. Für einen Abend mit Selig, die ihren letzten von so vielen Hamburg-Gigs im Jahre 2009 spielen. Dafür bringen Plewka und Kollegen einen Cellisten mit auf die kleine, für sie fast zu kleine Bühne, und verzichten auf das volle Brett. Ein bisschen unplugged (Gitarre), ein bisschen mit Kabel (Bass). Das passt schon.
Das gilt auch für die Setlist. Neben starken neuen Sachen wie dem kräftigen „Du siehst gut aus“ oder der aktuellen, leider ein wenig langweiligen Single „Ich fall in deine Arme“ geht es immer wieder in die Vergangenheit. „Sie hat geschrien“ sorgt für heiße Ohren, „Bruderlos“ für Gänsehaut, „Ohne Dich“ für viele Erinnerungen. Und zwischendurch macht Plewka den Unterhalter. Er erzählt seine Geschichte zur Weltfriedensformel, philosophiert, lacht und plaudert, spricht von Weihnachten und grüßt die Gewinner aus München, die es wohl nicht nach Hamburg geschafft haben. Ja, der Typ ist in Ordnung. Das Ende ist es auch. Mit dem schlicht großartigen „Wir werden uns wieder sehen“ endet das reguläre Set, mit „Schau Schau“ nach einer guten Stunde der Abend. Und zwar wuchtig, intensiv und – leidenschaftlich.
