Ein bisschen verrückt ist diese Familie ja schon. Vor wenigen Wochen veröffentlichte die Bear Family zum Beispiel ein Best Of-Album von Volker Lechtenbrink. Nun wird das Debüt von The Lords wieder aufgelegt. Eine Platte für Beat-Liebhaber. Auf einem Label für Liebhaber.
The Lords gründeten sich 1959 und gaben zusammen mit The Rattles den Beat in Deutschland an. 1964 gewannen sie sogar einen Wettbewerb und durften sich „Berliner Beatles“ nennen. Seltsame Zeiten waren das. Und seltsame Musik irgendwie auch. Hört man sie sich nämlich heute an, klingen The Lords irgendwie strange. Ulkig auf der einen Seite, unterhaltsam und eben so herrlich altmodisch. Aber gleichzeitig ist manches auch wirklich hart. Kitschig, klebrig, fast schon Schlager. Man muss nicht immer verstehen, warum die Band mit einem Album wie „In Black And White In Beat And Sweet“, das jetzt mit ein paar Bonustracks Tracks (eine Live-Version von „Poor Boy“ und vier Mono-Mixe) und in wirklich toller Aufmachung neu veröffentlicht wird, wirklichen Erfolg haben konnte. Aber man muss es respektieren. Und wird bei all dem Schmalz und kruder Musik auf diesem Silberling natürlich auch Songs entdecken, die auch heute noch gehen. „Shakin‘ All Over“ zum Beispiel war nicht umsonst ein Hit. „Wedding Bells“ oder das deutsche, besondere, von der Band selbst wohl eher weniger gemochte „Hey Baby, laß den ander’n“ besitzen ebenfalls durchaus Charme. Ganz ohne Verrücktheit…
„In Black And White In Beat And Sweet, Plus“ von The Lords erscheint auf Bear Family.