Chemnitz liegt ja bekanntlich in Arizona. Das jedenfalls wollen uns Calaveras auch auf dem zweiten Album musikalisch wieder weis machen. Inzwischen hat man die eigene Form des Wüstenrock weiter perfektioniert. Es gibt eine ausgewogene Mischung aus düsteren Mörderballaden und dann doch wieder rockigeren Nummern. Die Arbeit an zahlreichen Filmvertonungen hat sich natürlich auch niedergeschlagen: Es dräut das Cello und es klagt die Trompete ihr Leid (bzw. bläst zum Zapfenstreich). Dadurch hört sich die Sache natürlich nach Calexico an. Mag sein, dass das nicht beabsichtigt ist, aber jeder, der mit solcherlei Instrumentarium solcherlei Musik macht, muss sich an den Vorreitern aus Tucson messen lassen. Und Calaveras schneiden dabei auch gar nicht so schlecht ab, denn am Ende des Tages käme niemand darauf, die Band etwa mit Calexico zu verwechseln. Schon alleine nicht des grummelig schmirgelnden Gesangsorganes von Robert Mansch wegen. Songwriterisch ist die Sache vielleicht noch ein wenig entwicklungsfähig, aber was das Sounddesign und die musikalische Vision betrifft, haben die Jungs schon recht konkrete Vorstellungen, die auf „Water High“ auch konsequent und resolut umgesetzt werden.
„Water High“ von Calaveras erscheint auf Sweet Home Records/Broken Silence.