Dieses Projekt begann ganz uneigennützig: Um einem krebskranken Schulkumpel zu helfen, stellte Laura Green eine Video des Wire Daisies-Songs „Rocket Girl“ ins Netz – das dann zigtausende Mal heruntergeladen wurde. Dieses ist nun quasi der Longplayer dazu. Zusammen mit ihrer Freundin Hannah Shayle-Kennedy und einer soliden Backing Band (die auch beim Songwriting half) schufen die beiden Teens eine recht ordentliche Indie-Pop-Scheibe, die sie der Benefiz-Organisation CLIC Sargent widmeten. Musikalisch ist das alles recht abwechslungsreich und vielseitig inszeniert – vom Folk- bis zum klassischen Indie-Gitarren-Powerpop und obwohl Kennedy Green hier nichts wirklich Neues erfinden, ist doch festzustellen, dass sie sich bemühen, eigene Wege zu gehen. Das führt zumindest zu seltsamen, manchmal auch originellen, auf jeden Fall aber ungewöhnlichen Lösungsansätzen in Sachen Songwriting und Arrangements. So braucht der Opener quasi bis zur Hälfte seiner Laufzeit, bevor die Band einsetzt oder es tauchen ganze Gospelchöre an unerwarteten Stellen auf. Das ist charmant, weil man auf diese Weise am Entdeckungsprozess von Kennedy Green quasi beteiligt wird. Und der gute Zweck heiligt ja sowieso die Mittel.
„Kennedy Green“ von Kennedy Green erscheint auf Rocket Girl/Rough Trade.