Ach so! E hat eine Trilogie aufgelegt. Deswegen gibt es jetzt alle halbe Jahr ein neues Eels-Album. Das wird erst jetzt, mit der Vorlage des insgesamt neunten Werkes deutlich. Mark Oliver Everett dokumentierte hier nämlich eine Beziehung – beginnend mit dem Zerbrechen („Hombre Lobo“), den Nachwirkungen („End Times“) und nun der Erholung („Tomorrow Morning“). Das schlägt sich – jetzt – auch musikalisch nieder. „Hombre Lobo“ war eine ruppige Angelegenheit mit verzerrten Vocals und schnarrenden Gitarren, die an das bis dato desolateste Eels-Werk „Electro Shock Blues“ erinnerte. „End Times“ war ein Werk, das eine gewisse Resignation ausstrahlte und „Tomorrow Morning“ ist nun das versöhnlichste – was sich unter anderem darin zeigt, dass Mark auch wieder musikalisch experimentiert, während die beiden Vorgänger-Alben auf gewohntem Niveau stagnierten. Zwar kommt „Tomorrow Morning“ nicht gerade fröhlich daher, aber zumindest ausgeglichen. Die Betonung der Keyboards und elektronischen Komponente erinnert in gewisser Weise wieder an den Beginn mit „Beautiful Freak“ – auch wenn E hier mutiger schüttelt und rührt – bis fast an die Hörspielgrenze. Es gibt hier auch wieder jene melancholischen Melodie-Einfälle, die einst die Eels auszeichneten und ist somit ein Werk, auf das zumindest ein Teil der Fans mit Sicherheit schon lange gewartet hatte.
„Tomorrow Morning“ von Eels erscheint auf E Works/Universal/Cooperative Music.