Curt Cress war Mitte der 70er Jahre hierzulande einer der Vorreiter der sogenannten Fusion-Szene, die zuvor von Miles Davis losgetreten und von Chick Corea & Konsorten verfeinert wurde. Eine Ironie des Schicksals ist dabei, dass Davis später selber dieses Abenteuer als Sackgasse bezeichnete – damals stand das Ganze aber in voller Blüte. Cress war gerade durch die Doldinger Passport-Schule gegangen und spielte diese Scheibe unbefangen mit Kristian Schulze und Dave King sowie den Gästen Volker Kriegel und Ack van Rooyen ein. Wie das stets Cress‘ Art war, kreierte er hier selbst nichts Neues, sondern perfektionierte das, was er am besten konnte. Zum Glück ist dies aber keine von diesen Scheiben, auf denen erkennbar war, dass der Drummer der Kapitän war. Insofern wurde hier auch nichts falsch gemacht. Musikalisch freilich ist dieses Werk heutzutage lediglich noch als Backgroundmusik für Tatort-Folgen vorstellbar (wie der überwiegende Rest der ganzen Fusion-Mucke auch). Das liegt freilich nicht an Cress, sondern an dem Irrglauben, Rock und Jazz gehaltvoll zusammenführen zu können.
„CCC“ von Curt Cress Clan erscheint auf Sireena/Broken Silence.