Platte der Woche KW 07/2011
Es ist kein Wunder, dass Zoey Van Goey letztes Jahr als Headliner auf der Mainstage bei dem von Belle & Sebastian kuratierten All Tomorrow’s Parties in Minehead, England standen. Denn Zoey Van Goey sind verdammt gut. Zugegeben, das Quartett aus Glasgow klingt nicht selten nach ihren schottischen Gönnern und mutmaßlichen Vorbildern. Aber „Propeller Versus Wings“ ist einfach ein charmantes, geradezu hinreißendes Album voller kleiner Pop-Perlen, sodass man ihnen deswegen einfach nicht böse sein kann. Und doch wissen Zoey Van Goey sich abzusetzen und das vor allem durch ihre große Vielseitigkeit.
Die Songs reichen von niedlich-verspielt („My Aviator“) über schmerzhaft schön („Escape Maps“, „Little Islands“) bis hin zu tragikomisch. In „You Told The Drunks I Knew Karate“ verrät sie ihn an die betrunkenen Schlägertypen, trotzdem bleibt sie für ihn „the most exciting thing I’d ever known“. Was noch als leichtfüßiger, typisch britischer Indiepop-Song beginnt, schwingt sich plötzlich zur bäsergetriebenen Hymne auf.
Trotzdem schaffen Zoey Van Goey es, ihre Songs niemals in Albernheiten umkippen zu lassen und liefern ein bezauberndes Indiepop-/Folk-Album voller Humor, Liebenswürdigkeit und Spielfreude ab, das nicht zuletzt durch seinen zuckersüßen Boy-/Girl-Gesang begeistern kann.
„Propeller Versus Wings“ von Zoey Van Goey erscheint auf Chemikal Underground/Rough Trade.