Eigentlich ist die Idee ja zu einfach: Aus dem Nachlass der vor ihrem kommerziellen Durchbruch verstorbenen Eva Cassidy Solo-Performances zu extrahieren, um so ein weiteres Album auf den Markt schmeißen zu können und ergo noch ein wenig weiterfleddern zu können. Das Problem dabei ist nur, dass das Ganze musikalisch durchaus funktioniert und Sinn macht.
Die Nummern bestehen aus Live-Aufnahmen, unveröffentlichten Demos und aus Studio-Versionen eben extrudierte Stimm-und Gesangsspuren. Das Ganze wurde dann behutsam klanglich auf ein Level gehievt (= ein wenig Hall auf Evas Stimme und der Gitarre). Was bleibt, ist dann diese glockenklare Stimme mit der gewissen Blues-Note und der einfache, melancholische, aber immens tragende und emotional ausdrucksstarke Gesang Evas, den es in dieser Konsequenz auf Tonträgern dann eben bislang noch nicht gab. Es ist dies auch kein Füllmaterial, sondern zeigt tatsächlich alle Facetten, derer Eva Zeit Lebens mächtig war. Es können hier tatsächlich nicht nur die Fans bedenkenlos zugreifen. Man kann natürlich nicht sagen, ob Eva aus eigenem Antrieb mal eine Solo-Scheibe dieser Art gemacht hätte, aber wenn sie eine gemacht hätte, dann hätte sie wie diese geklungen.
„Simply Eva“ von Eva Cassidy erscheint auf Blix Street/Rough Trade.