Ganz schön mutig, ein Album „Pretty Ugly“, also „ziemlich hässlich“ zu nennen. Aber natürlich ist das zweite Album von Sam Kill Two nicht wirklich hässlich, sondern spielt vielmehr auf den ewig präsenten Gegensatz zwischen den schönen und weniger schönen Momenten im Leben an. „Leidende Seelen besänftigen“ wollen sie, erklärt Fred Bjorkvall, der schwedische Sänger des in London ansässigen Quartetts. Das gelingt ihnen mit ihren melancholisch sanften Songs auch ganz gut, aber eigentlich überzeugen Sam Kill Two fast noch mehr, wenn sie ein bisschen lauter und furioser auftreten, wie beispielsweise in dem herausragenden „Silence Is Louder“ oder in „Sorrow Queen“. Man möchte dem Album ein bisschen mehr von den schnelleren, lauteren und raueren Songs wünschen, denn so ein bisschen hypnotischer Drive passt ja auch viel besser in die Jahreszeit.
Alles in Allem ist „Pretty Ugly“ ein gelungenes Stück Indiepop, dem manchmal ein bisschen weniger Weltschmerz und ein bisschen mehr Lebensenergie nicht schlecht stünde.
„Pretty Ugly“ von Sam Kill Two erscheint auf Rocket Girl/Rough Trade.