Was der Titel dieser Scheibe bedeutet, weiß vermutlich nicht mal Andreas Specht, der Mann hinter dem Projekt Ja, Panik nicht wirklich – es ist nur so, dass diese wie ein Kürzel aus der Hip-Hop-Welt anmutende Buchstabensuppe auf die falsche Fährte führt: Ja, Panik machen eine Art Songwriter-orientierten, verkopft-philosophischen Indie-Pop. Specht und seine Jungs kommen aus Wien und er singt – wortgewandt, aber sprachlich gehandicapped – auf Deutsch und Englisch. Beides kann er nicht: Im Deutschen trifft nur etwa jeder dritte „ch“-Laut die richtige Entscheidung zwischen Rachen- und Zisch-Laut und das teutonisch durchdrungene Englisch darf man wirklich niemandem aufdrängen. Aber – das scheint alles Sinn zu machen, denn zuhören tut der Rezipient so fast zwangsläufig und was Specht zu sagen hat, ist amüsant und zum Teil verblüffend. Musikalisch hätte man sich da vielleicht ein wenig mehr Ernsthaftigkeit und weniger Kinderspielzeug-Ästhetik gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben.
„DMD KIU LIT“ von Ja, Panik erscheint auf Staatsakt/Rough Trade.