Charley und Hattie Web mögen hierzulande vielleicht noch nicht das sein, was man einen „Household Name“ nennen könnte. Wenn man allerdings weiß, dass Leonard Cohen ein Freund und Förderer der englischen Schwestern ist (und mit einer Live-Version seines Gebetes „If It Be Your Will“, dessen musikalischer Part von den Schwestern vorgetragen wird, auf dieser Scheibe vertreten ist), dann sollte das eigentlich zum Aufhorchen nötigen. Zu Recht, wie dieses dritte Album der Webb Sisters eindrucksvoll demonstriert. Der leicht selbstironische Titel „Savages“ steht dabei weniger für ein wildes Auftreten, sondern mehr für die Natürlichkeit, mit der die Schwestern – äußerst geschmackvoll und variantenreich – das Gebiet zwischen Folk, klassischem Songwriting und Americana beackern. Herausstechend dabei sind die traumhaften Gesangsharmonien der „sublimen Schwestern“ (Leonard Cohen) sowie die transparenten Arrangements der auch als Multiinstrumentalisten agierenden Mädels. Produziert wurde dieses äußerst ansprechende, zeitlos inszenierte Werk von der Produzentenlegende Peter Asher. Zu meckern gibt es hier eigentlich rein gar nix.
„Savages“ von The Webb Sisters erscheint auf Proper/Rough Trade.