Man steckt ja nicht so im Thema, aber wenn man sich „State Of Mind“ so anhört, kommen einem doch ab und an Zweifel. Weiß die gute Zascha Moktan, was sie hier macht? Warum sie das macht? Muss sie das vielleicht machen? Finden wir nicht gut. Wohl aber vieles anderes.
Die junge Frau – in Indien geboren, in London gelebt, jetzt in Hamburg zuhause – hat eine wunderbare, eine so kräftige wie warme und damit eine einfach sympathisch klingende Stimme, der man gerne zuhört. Besonders dann, wenn sie auf ihrem neuen Album diese ebenso wunderbaren Lieder singt. „Trick Me“ zum Tanzen, „Summer’s Here To Stay“ zum Grooven, „When It’s Over“ zum Weinen. Oder so ähnlich. Zascha Moktan klingt ehrlich, singt engagiert und wandelt gekonnt zwischen Soul, Popmusik und ein bisschen mehr, zwischen Alicia Keys, Adele und Lily Allen. Und im Grunde ist alles richtig gut, herzlich willkommen, neue Freundin. Oder doch nicht? Denn es gibt da eben ein paar Nummern, die stören. Die ein wenig bis etwas zu viel kaputt machen. Was soll diese alberne „Shame, Shame, Shame“-Cover mit Cee-Lo Green? Braucht hier jemand Aufmerksamkeit? Sucht hier jemand nach der Single? Dem Erfolg? Auch ein schlicht fieser RTL2-Popper wie „Strangers“ mit seinen Kinderbeats und nicht der Spur von Klasse lässt einen das Weite suchen. Und stellt die Frage: Warum macht die Zascha Moktan das? Hat sie vielleicht die falschen Ziele? Die falschen „Freunde“? „Ey, mach auch mal auf Katy Perry!“ – so in der Art? Und Zascha machte? Es wäre schade. Hätte sie nicht nötig gehabt.
„State Of Mind“ von Zascha Moktan erscheint auf Universal.