Thirsty Moon war eine jener Krautrock-Bands, die von vorneherein darauf verzichtete, dem ungeliebten Problem Gesang allzu viel Aufmerksamkeit zugedeihen zu lassen. So verstieg man sich auf den einfachen Weg und machte im weitesten Sinne Jazzrock, der – wie auf dieser obskuren Live-Aufnahme aus den seligen 70ern zu erkennen ist – zwar mit viel Improvisation und erstaunlich lockeren Rhythmen daherkam – ohne allerdings in die damals üblichen Psychedelia-Klischees abzugleiten. Wes Geistes Kind Thirsty Moon auch waren, zeigt die Jimi Hendrix-Cover-Version „Third Stone From The Sun“, mit der die Jungs sogar eine Prise Rock-Feeling generierten. Insgesamt sind – aus heutiger Sicht – die Nummern jeweils fünf Minuten zu lang%3B aber als Reminiszenz an die große Zeit des Genres ist dieses Dokument sicherlich ganz interessant.
„Lunar Orbit“ von Thirsty Moon erscheint auf Sireena/Broken Silence.