Condense kommen aus Israel (wobei Gründungsmitglied Koby Moshe Wallach ursprünglich aus Bagdad stammt) und machen zeitgemäßen Gitarren-Power-Pop. Nun ist Israel ja kein Land mit einer typischen musikalischen Grundausrichtung, so dass man hier nicht von einer Tradition sprechen kann – was vielleicht erklärt, dass sich Condense der US-amerikanischen Auslegung dieser Nische angeschlossen haben. Produziert wurde die Scheibe daher von Tom Nichols, einem Mann, der mit seinen Arbeiten für die All Saints und Kylie Minogue ein Ohr für die Pop-Musik bewiesen hat. Eingespielt wurde das Material in Israel und abgemischt dann wieder in LA. Entsprechend ist das Ergebnis relativ überraschungsfrei geraten. Zwingende Gründe, sich ausgerechnet diese Scheibe zu kaufen, gibt es auf musikalischer Seite eigentlich weniger, da sich Condense zu sehr auf der sicheren Schiene der üblichen Harmonien, Melodien und vor allen Dingen des Sounddesigns bewegen, die in dieser Szene üblich ist. Es ist deutlich zu spüren, dass dies ein Album von Musikern ist, die sich nicht allzu sehr mit der Vergangenheit beschäftigen, sondern sich eher an dem orientieren, was aktuell um sie herum passiert. Eine wirklich eigene Identität können Acts wie diese folglich schwerlich aufbauen. Im Falle von Condense muss es also alleine die Herkunft der Band reißen.
„Blue Sky“ von Condense erscheint auf G-Records/Rough Trade.