Platte der Woche KW 31/2011
Seit ihrem selbstbetitelten Debüt wartet man vielerorts sehnsüchtig auf das Zweitwerk der Band aus Belfast mit dem leicht creepigem Namen And So I Watch You From Afar. Jetzt ist es da und es hört auf den im Gegensatz zum Bandnamen recht knappen Titel „Gangs“. Darauf dürften die Nordiren erneut nicht nur Post-Rock-Fans von sich überzeugen.
Denn im Unterschied zur allgemeinen Post-Rock-Suppe mit den üblicherweise ja doch eher trägen Laut-Leise-Nummern bieten And So I Watch You From Afar auf „Gangs“ eine Wuchtigkeit, bei der sonst nur wenige Post-Rock-Bands mithalten können. Auf Stücken wie dem Opener oder „Gang (Starting Never Stopping)“ frickeln vor allem die Gitarristen Rory Friers und Tony Wright in einem Tempo drauf los, dass einem bald Hören und Sehen vergehen.
Doch auch die Rhythmussektion macht ihren Job hervorragend und die harten Wechsel zwischen schnellen und langsamen Beats sind es vielleicht, die ASIWYFAs Sound am ehesten prägen. So entsteht ein abwechslungsreicher, treibender Sound zwischen Post-Rock, Prog und Metal.
Dass die Band auch zu gemäßigteren Klängen in der Lage ist, zeigt sie in Stücken wie „Homes – Ghost Parlor KA -6 To…“ oder „7 Billion People All Alive At Once“, wo es sogar ein bisschen Gesang zu hören gibt. Natürlich beherrscht das Quartett diese schon eher für instrumentalen Post-Rock typische Spielart ebenso gut („Lifeproof“) – wenn nicht sogar besser als viele andere Bands des Genres.
„Gangs“ von And So I Watch You From Afar erscheint auf Richter Collective/Rough Trade.