Die zweite Scheibe der Schrammelpopper aus Sacramento beginnt mit einem Täuschungsmanöver: „This is a sad, sad song für sad sad people“ singen die Herren um Ryan Grubbs a-cappella – nur um dann betont gutgelaunt in die Saiten zu greifen und einen Schunkel-Shanty nach dem anderen raushauen. Und hier liegt auch ein wenig das Problem: Die demonstrativ zur Schau getragene gute Laune nervt auf Dauer. Was allerdings noch mehr nervt ist der Umstand, dass die Gitarren (elektrische wie akustische) stets einen halben Ton neben dem Gesang liegen – entweder, weil sie nicht richtig gestimmt sind oder aber weil sie offensiv mit digitalen Effekten in dieser Richtung überladen werden. Dass so ggf. gelungene Melodien irgendwie demontiert werden, liegt auf der Hand. Angesichts dessen, dass sich die Herren dieses Mal besonders um das Sounddesign bemüht haben, ist anzunehmen, dass sie im Eifer des Gefechtes über das Ziel hinausgeschossen sind. Nun gut – irgendwie ist ihnen das auch bewusst, denn Ryan Grubbs sagt, dass es sich hierbei um „Outsider-Musik mit Pop-Sensibilität“ handele… und trifft damit den Nagel auf den Kopf.
„Still Living“ von Ganglians erscheint auf Souterrain Transmissions/Rough Trade.