Die Welt 2011? Kriege, Pleiten, Hunger. Schlechte Zeiten für die einen. Für viele. Aber trotzdem gute für die anderen. Jay Z und Kanye West nämlich geht es gut. Sehr gut. Und das zeigen sie auch gerne. Auf ihrer gemeinsamen Platte. „Watch The Throne“ ist Ego, ist dekadent, ist dadurch manchmal peinlich und ein im Grunde riesiges Rumgewichse.
Aber so sind sie, die zwei Schwergewichte des Ami-Raps. Sie zeigen, was sie haben und sie zeigen, was sie können. Wirres Zeug machen zum Beispiel, Tracks wie „No Church In The Wild“ oder „Gotta Have It“, die im ersten Moment doch ziemlich anstrengend sind. Aber doch auch deshalb ihre Reize haben. Anders als das ständige Geprolle der beiden, das einfach nur lächerlich bis eben auch peinlich wird. „Who Gon Stop Me“ mit seiner unlustigen Holocaust-Zeile geht nicht. Darf nicht. Musikalisch dagegen machen die beiden hier mit Gästen und Helfern wie RZA, The Neptunes, Beyoncé, Kid Cudi, Mr. Hudson oder Bon Iver natürlich trotzdem Spaß. Viele der Tracks wirken spontan und trotzdem durchdacht, viele sind clever, manche sogar sackstark. „New Day“ mit der vocoderten Nina Simone zum Beispiel oder das auf einem Otis Redding-Sample basierende „Otis“. Das funkige „Gotta Have It“ groovt wie Hölle und „Why I Love You“ kommt am Ende einfach herrlich kitschig und klasse. Und so halten wir fest: Gutes Album. Schlechtes Album.
„Watch The Throne“ von Kanye West & Jay-Z erscheint auf Def Jam/Universal.