Das ist hier ist ganz offensichtlich mehr als nur ein Live-Album aus früheren Zeiten. Das scheint fast ein historisch wichtiges Dokument zu sein. Für Fans jedenfalls, für Punkrock-Nostalgiker und Plattensammler. RKL spielten 1988 und damit nicht lange vor ihrer (ersten) Auflösung eine Show in Berlin, die sie mitschnitten und auch schon vor einiger Zeit veröffentlichten. Doch die erste Fuhre ist lange ausverkauft, Materialien wie Lettering und Logo waren verschollen und es brauchte eine Menge Arbeit, um „Greatest Hits – Live West Berlin 1988“ nun erneut fertig zu stellen.
Doch hat sich gelohnt und die hat Stil. Denn hier wurden eben nicht nur einfach ein paar alten Aufnahmen wieder aus den Archiven gesucht und ein neues Cover gemacht. Nein, hier haben sich die heute noch lebenden RKLer – unter anderem sind bereits Sänger Jason Sears und Drummer Anthony Manzullo gestorben – so richtig ins Zeug gelegt. So hat zum Beispiel Joe Rapos selbst zum Stift gegriffen und das Logo rekonstruiert. Do It Yourself also und absolut Punk. Klasse.
Satte 27 Lieder finden sich auf der Neuauflage. 22 aus Berlin, dazu fünf erst in den Jahren 2000 und 2001 aufgenommene Stücke. Wobei die Berlin-Sachen eindeutig geiler sind. Skatepunk aus den 80er eben, schnell und fies, dreckig, melodisch und bis heute ziemlich klasse. Macht man nichts mit falsch und wer eh schon immer seine RKL-Lücke schließen wollte, kann das jetzt tun. Denn nicht nur, dass es hier reichlich auf die Ohren gibt, auch für’s Auge wird was geboten. Ein schickes Digipak, massig Bilder und das erste RKL-Interview mit Gitarrist Chris Rest überhaupt zum Beispiel. Oder kurz gesagt: Kaufen.
„Greatest Hits – Live West Berlin 1988“ von RKL erscheint auf Destiny/Broken Silence.