Das ist schon seltsam. Denn auch wenn hier kein Song der wirkliche Bringer ist, rauscht das Album geradezu durch und durch und durch und ehe man sich versieht, ist Theophilus London schon fertig. Doch was er da gemacht hat? Weiß ich grad nicht so genau.
Der Typ ist ein Hip Hopper. Klar. Aber auch ein Popper, ein musikalischer Werber (Zitat: „Ich hatte schon Werbedeals, bevor die Massen meinen Namen kannten“, seine Kunden: Nike, Hilfiger, Gucci) und trotz seiner erst 23 Jahre ganz offensichtlich ein Kind der 1980er Jahre. Ein Freund imposant-klebriger Melodien, von mehr oder weniger schlichten Synthiebeats und – muss man einfach mal beim Namen nennen – Leuten wie Modern Talking. Ohne Scheiß, das Album hat einen ganz deutlichen Bohlen-Einfluss. Klingt jetzt so auf den ersten und zweiten Blick natürlich erstmal ziemlich grottig und für Gangsta oder Punks ist der Mister London dann auch nichts. Nicht mal ein bisschen. Doch für viele andere? Warum nicht. Denn das Album hat Tempo und Groove und macht das, was Pop machen soll. Es unterhält für den Augenblick, es bringt den Hörer zum Wippen und Nicken, aber es lenkt nicht ab. Es begleitet einen und wenn es vorbei ist, dann ist es auch gut. Hat der grad gerappt? Nein, war doch grad eine Sängerin. Tegan? Sara? Siehe unten. Und am Ende ist es egal. Genau wie die Antwort auf die Frage, was der Typ hier eigentlich macht.
„Timez Are Weird These Days“ von Theophilus London erscheint auf Reprise/Warner Music.