Die Label-Kollegen Nils Frahm und Peter Broderick sind Oliveray. Man muss dazu freilich wissen, dass Nils und Peter mit zweitem Namen je Oliver und Ray heißen. Wie fast nicht anders zu erwarten, ist das gemeinsame Debüt in etwa die Schnittmenge dessen, was die beiden Minimalisten alleine auch auf die Beine stellen würden. Es gibt also – je nach Sichtweise – entweder Broderick-Songs mit Piano-Sprengseln oder aber Piano-Sprengsel mit Geige und Gesang. Das das Projekt mal aus der gemeinsamen Arbeit an der – auch hier enthaltenen – Efterklang-Coverversion „Harmonics“ begann, spielt dabei keine Rolle – wohl aber, dass das neue Material mit improvisatorischen Mitteln entstand und so auf gewisse Art unfertig wirkt. Es ist darüber hinaus auch ziemlich spröde inszeniert, da auf die Verwendung von Sampler und Effekten weitestgehend verzichtet wurde und so die Klangwelten doch ziemlich nackend im Raume stehen. Das Ganze ist dann für Songfreunde zu abstrakt und für Konzeptfanatiker zu verspielt. Immerhin ist es aber eigen – und das muss ja auch was zählen.
„Wonders“ von Oliveray erscheint auf Erased Tapes.