Colorbox hat es Mitte der 90er schon mal gegeben. Damals war der Gedanke des Quartetts um Volker Giesek, den Namen der Band wörtlich zu verstehen und die Musik als eine Art Äquivalent einer Leinwand zu sehen. Dieses Konzept wird nun mit der relaunchten Colorbox-Variante wieder aufgegriffen. Nimmt man noch den Titel der CD – „Fortune Cookies“ – hinzu, ist das ganze Konzept beisammen, denn jeder der Tracks öffnet sich wie ein Glückskeks einer anderen musikalischen Weisheit (etwa Dancefloor, Rumba, Swing, Funk oder Reggae) – jedenfalls nominell, denn die Improvisation steht immer noch im Zentrum der gemeinsamen Bemühungen und erklärt, warum die Nummern relativ lang sind (und sein müssen) und warum sie nicht geradlinig mit einer Stilistik hinkommen, sondern immer mal wieder wechseln. Dabei gelingt Colorbox eine recht gute Balance zwischen Improvisation und Struktur, Soli und Combo-Play, laut und leise, bewegt und lyrisch. Zusammen mit dem o.a. stilistischen Mischmasch gelingt so ein recht buntes Musikbild mit Überraschungskeks-Faktor.
„Fortune Cookies“ von Colorbox erscheint auf GLM/Soulfood.