Passend zum das Cover zierenden beflügelten Astronauten hat das Konstanzer Quartett ihr „We Come In Peace“ getauftes Erstlingswerk noch viel passender dem eigens erfundenen Space Pop-Genre zugeordnet. Erinnert das Intro denn (auch nicht ganz unpassend) zuerst einmal an „A Thousand Suns“ und lässt Linkin Park-Fans aufgeregt in die Hände klatschen, wird man ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Je ausgiebiger man sich mit der Platte beschäftigt, desto mehr gewinnt man den Eindruck, dass die Band sich noch im Experimentierstadium befindet. Ein paar Klimper hier, ein Ziepen dort, aber so richtig ausgegoren wirkt die Chose nicht. Die Gitarreneffekte sind manchmal ganz süß („MNKY FRNT“), meist aber peinlich. „Happy“ würde bedeutend happier machen, hätte man das wahnsinnig platte Delay weggelassen.
Sänger David Leon hingegen sollte aufpassen, dass er weniger oft ins Säuseln gerät. Das strapaziert auf Dauer die Nerven. Ein Caleb Followill darf sich in unendlichen Pathos-Reigen ergehen, Normalssterbliche eher weniger. Ansonsten kann der Frontmann mit einer durchaus angenehmen Stimme aufwarten, lediglich deren Einsatz sollte noch etwas erprobt werden. Wenn er in „The Flames That Ease Your Pain“ verwegen „I fuck you all!“ daherträllert, möchte man ihm gerne den Kopf tätscheln und auf noch eine Runde in den Sandkasten schicken. Abgesehen davon hat der Song ein nicht zu verachtendes Ohrwurmpotential – resolute Drums, ausgefallene Gitarrensphären und (diesmal) gekonnt eingesetzte Effekte lassen gerne auch mal die Repeat-Taste drücken.
Abschließend noch ein Tipp an sämtliche Space-Pop-Bands in Spe: Vocoder bitte, bitte nur anfassen, wenn man auch damit umgehen kann. „The Sun Will Rise From The West“ zeigt beispielhaft, wie man ein Stück im Kitsch ertrinken lässt.
„We Come In Peace“ von Cirque Royal erscheint auf Intono/Rough Trade.