Wenn Heidi happy ist, dann macht sie melancholische, ja verträumte Musik. Das war immer schon so bei der schweizer Songwriterin, nur macht die das dieses Mal besonders gründlich – und auch anders als bislang gewohnt. So schrieb und arrangierte sie zwar wieder alle ihre Fabel-Folk-Pop-Songs selbst, ließ dabei allerdings den Indie-Faktor und die E-Gitarre weitestgehend (aber keineswegs vollständig) außen vor. Stattdessen gibt es luftig/leise akustische Folkpop-Songs, die allerdings in den entscheidenden Momenten von einem ganzen Orchester inklusive Wagnerianischer Blaskapelle befeuert werden. Dabei wurden diese Elemente keineswegs irgendwie draufgepappt, sondern von Heidi sorgsam durchkomponiert, was zuweilen symphonische, auf jeden Fall aber cinemascopische Soundtrack-Situationen gebiert. Bemerkenswert dabei ist auch die Umsicht, mit der Heidi dieses Mittel einsetzt – ohne den Zuhörer damit zu erdrücken, was am Ende dann doch noch den Eindruck eines eher intimen Albums zurück lässt. Insgesamt ist dies ein mächtig beeindruckendes, aber auch ästhetisch ansprechendes Werk mit emotionalem Tiefgang und universellem Appeal geworden – was in dieser Form nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre.
„Hiding With The Wolves“ von Heidi Happy erscheint auf Silent Mode/Cargo.