Ihren polnischen Kollegen Lebowski hierin nicht unähnlich spielt das ungarische Quartett kaum kategorisierbare Musik zwischen Rock, Jazz, Fusion und ProgMetal. Im krassen Unterschied zu den Polen ist der Fusion-Anteil bei Special Providence aber vermutlich bei ca. 80 Prozent anzusetzen und herrscht auf „Soul Alert“ wirklich fast ununterbrochen Alarm. Will sagen: es wird ohne Ende Gas gegeben. Die Band selbst nennt diesen Wunschpunk „“Progjazzrockmetalturbochill“. Auch fein, allerdings sähe ich das Chill lieber in Chili umgeändert.
Für all diesen Druck hauptverantwortlich zu machen sind Gitarrist Marton Kertész (ein Ton wie Mike Stern, Frank Gambale und Jeff Richman zusammen. Und teilweise fix wie Petrucci & Co.) sowie das allgegenwärtige Keyboard von Zoltan Cséry. Dessen gelegentlich überdominant werdende Quietschsounds sind auch der Hauptanklagepunkt gegen dieses ansonsten perfekte Album. Doch die solide Rhythmusarbeit von Ádám Markó (drms) und Attila Fehérvári (herrlicher, teils „Walking“ gespielter Fretless-Bass) trägt auch darüber hinweg. Außerdem versöhnt der Umstand, dass Zoltan auch Rhodes etc. bedient (z.B. auf „K2“). Übrigens bringt die Vorsehung („Providence“) das Quartett auch manchmal zu seinen deutschen Fans beispielsweise im April 2012.
„Soul Alert“ von Special Providence erscheint auf Hunnia.