Als die Macher des finnischen Nazi-Science-Fiction-Spektakels „Iron Sky“ an die Herren von Laibach herantraten, um den Soundtrack zu dem Film zu gestalten, wussten sie, worauf sie sich einließen. Denn – um mit Lars Trier zu sprechen – Laibach verstehen Hitler. Und zwar auf die Art, wie Chaplin Hitler verstand – nur mit dem Wissen im Hintergrund, das Chaplin weiland nicht zur Verfügung stand. Insofern ist diese Scheibe eine höchst amüsante Nazi-Verarsche in übergroßem Stil geworden. Da wimmelt es von Wagnerianischen Floskeln, strammen Männerchören, die arischen Unsinn skandieren, Barberhshop-Parodien, Volksliedglückseligkeiten mit Heavy Metal-Appeal, verdrehten Reichsparteitagparolen und anderem wertfreien Klamauk. Das ist dann schon so durchgedreht, dass es nicht ein Mal gläubige Neonazis für sich instrumentalisieren können. Inwieweit das Ganze musikalisch einen Wert hat, muss natürlich erst mal außen vor bleiben, denn hier geht es um mehr als bloße Musik (gleichwohl sich in dem Kuddelmuddel durchaus einige Momente spannenden Genreclashings finden). Rammstein können einpacken: So fuchtelt man richtig mit dem Propaganda-Pop.
„Iron Sky – Soundtrack“ von Laibach erscheint auf Mute/GoodToGo.