Anlässlich des letzten Record Store Day leisteten sich Wayne Coyne und seine Kumpels den Luxus, das nun vorliegende musikalische Experiment als limitierte (und ergo schnellstmöglich ausverkaufte) Vinyl-Edition herauszubringen. Was vielleicht kein schlechter Schachzug war, denn dadurch wurde das Interesse an dieser Veröffentlichung enorm angeregt. Und diese hat es in sich: Entstanden ist diese Sammlung von Kollaborationen mit sehr illustren Kollegen auf den immer währenden Touren der Band, wo man sich in Spielpausen mit den besagten Kollegen zusammentat und das hier versammelte Material aufbereitete. Das Bemerkenswerte dabei ist: Obwohl man angesichts des hier versammelten Materials größtenteils nicht wirklich von Songs sprechen kann, gelang es Coyne & Co., die Spezifika der Gäste kongenial in die z.T. sehr rohen Soundentwürfe zu integrieren.
Justin Vernons Stimmlage etwa in der Kollaboration mit Bon Iver, der Chorgesang von Edward Sharpe & The Magnetic Zeros, Nick Caves Fähigkeit, wortreiche Lyrics als Predigt rauszuhauen%3B Yoko Onos unbedingter Wille zum abstrakten Element oder den Soul von Erykah Badu – um nur einige zu nennen. Das Ganze ist nicht wirklich unterhaltsam – aber ungemein spannend. Zuweilen blitzen griffige Strukturen und sogar melodische Momente auf – ansonsten aber regiert die Maxime, alles bis zum Extremsten auszuloten. Nun waren die Flaming Lips ja noch nie als Band der Kompromisse bekannt und so darf dieses Projekt als ein weiterer Baustein in der niemals endenden musikalischen Entdeckungsreise von Wayne Coyne und seinen Genossen sein. Und davon, dass sich das Material – oder Teile davon – nahtlos in das Live-Programm der Band einbauen lassen wird, dürfen wir ausgehen.
„The Flaming Lips & Heady Fwends“ von The Flaming Lips erscheint auf Bella Union/Universal/Cooperative Music.